Startschwierigkeiten
Ich bin ein klassischer Gefühlsmensch mit großen Entscheidungsschwierigkeiten. Keine gute Kombination, um einen ruhigen Kopf zu bewahren :) Journaling hat mir im Laufe der letzten Jahre sehr geholfen, etwas Ruhe in Gedanken und Ego-Verstand zu bekommen.
Ich journale inzwischen regelmäßig, hatte aber auch hier einige Startschwierigkeiten. Ich habe diesen Prozess immer gerne in die 'spirituelle Ecke' geschoben, und sah weder Nutzen noch Freude darin, sondern habe es eher als Kinderspielerei abgetan. Da ich zu der Zeit jedoch durch eine dunkle Phase gegangen bin gab' ich dem ganzen eine Chance. Die ersten zwei Monate waren sicherlich die schwierigsten, aber ich freue mich heute jeden Tag, dass ich dabei geblieben in.
Wie alle Gewohnheiten benötigt man etwas Zeit und Geduld sowie ein gewisses Maß an Disziplin. Ich möchte hier meine Reise mit dir teilen, von den kleinen Anfängen bis zu einer freudvollen Regelmäßigkeit und den schönen Effekten auf mein Leben. Denn auch abseits von meinen persönlichen Erfahrungen gibt eine Vielzahl wissenschaftlich belegter positiver Effekte auf dein Leben, wie besseren Schlaf, weniger Stress im Alltag, verbessertes Gedächtnis und sogar einen verbesserten IQ - es lohnt sich also.
Aller Anfang ist schwer - aber es lohnt sich
Ich gehöre zu den Menschen, die ständig versuchen von anderen Menschen umgeben zu sein - Stillstand konnte ich damals noch weniger ertragen als heute. Mit dem Journaling begonnen habe ich, da ich 'so nicht weitermachen wollte' (mein erster gejournalter Satz aus 2018). Womit? Nicht wissen wohin mit mir und all den Gedanken, ich war hin und hergerissen zwischen verschiedenen Wünschen und Ideen, und habe mir oft nächtelang den Kopf zermartert.
Was soll ich in das Buch schreiben? Wie offen kann ich sein, was wenn es jemand liest? Auch war am Anfang eine Art Schuldgefühl, meine Gedanken aufzuschreiben - urteile ich hier nicht über andere Menschen?
Auch fiel es mir schwer, mich dazu zu disziplinieren, jeden Abend zu schreiben. Netflix und Instagram waren soviel einfacher, als sich mit meinen eigenen Problemen zu beschäftigen.
Nach ca. drei Monaten begann ich dann, regelmäßiger zu schreiben. Ich begann Freude daran zu empfingen, den Tag und meine Gefühle Revue passieren zu lassen - und wenn es nur ein kurzer Rückblick ist. Besonders lachen muss ich heutzutage wenn ich einen kurzen Vermerk finde 'Bin betrunken. War lustig. Jetzt aber schlafen.'
Welche Optionen gibt es - und welche Technik nutze ich?
Es gibt einiges an Techniken und sogar vorgedruckte Journals, die mit Prompts helfen können (besonders empfehlenswert finde ich 'Ein Guter Plan', welcher sich mehr Achtsamkeit im Leben zum Ziel gesetzt hat, beispielsweise im Avocado-Store erhältlich), einzelne Prompts - oder ein einfaches Notizbuch, und du lässt es auf dich zukommen.
Für mich persönlich funktioniert ein einfaches, schön eingebundenes Notizbuch am besten. Ich nutze nur selten prompts, beispielsweise zum Jahresende oder wenn ich eine lange Zugfahrt vor mir habe - ansonsten nutze ich eine Kombination aus Tagebuch (was ist heute passiert, und wie habe ich mich gefühlt?), gerne mit einem Dankbarkeitstagebuch kombiniert - am Ende jeden Tages versuche ich aufzuschreiben, wofür ich heute dankbar war.
Dinge besser verarbeiten
Die oben beschriebene Technik funktioniert sehr gut für mich - ich kann Dinge des Tages wesentlich besser verarbeiten und schlafe oft besser ein. Mir ist zudem wichtig, nach dem Journaling einen 'cut' zu machen - das Handy bleibt dann auf dem Sofa, ich lese dann nur noch ein Buch im Bett (funktioniert natürlich auch nicht immer).
Häufig kostet es Überwindung, mich abends nochmal hinzusetzen, und ehrlich aufzuschreiben, wie ich mich zu welchem Moment gefühlt habe - vor allem nach einem stressigen Tag. Und doch merke ich jedes Mal wieder wie gut es mir tut, Dinge aufzuschreiben und aus dem Kopf zu kriegen. Der Verstand, unser Ego, sind ständig in Bewegung, und versucht uns in Aufregung zu halten.
Rückblick, vor allem zum Jahresende
Ich nutze das Journal nicht nur zur Verarbeitung meines täglichen Gedankenlebens, sondern greife auch gerne auf bereits geschriebene Zeilen zurück, wenn ich vor großen Entscheidungen stehe, und mich an meine früheren Gedanken zurück erinnern möchte. Besonders zum neuen Jahr macht es große Freude, nochmal das ganze Jahr sowie meine Gedanken und Gefühle Revue passieren zu lassen. Ich bin kein Freund von Neujahrsvorsätzen, merke aber nach der Lektüre immer wieder dass ich mir häufig zu viele Gedanken gemacht habe über Dinge, die ich entweder nicht kontrollieren konnte, oder die im Nachhinein alle so klein und leicht waren. Ein schöner Start in das neue Jahr, und Mark Aurel oder Eckhart Tolle wären stolz auf mich :)
Und auch wenn mein Konzept 'schnell und einfach ist' - Es gibt wie bereits erwähnt eine Vielzahl wissenschaftlich belegter positiver Effekte auf dein Leben, wie besseren Schlaf, weniger Stress im Alltag, verbessertes Gedächtnis und sogar einen verbesserten IQ - es lohnt sich also.
Ich freue mich auch, wenn du mir deine Gedanken zu dem Thema teile - bist du anderer Meinung, funktionieren andere Konzepte besser für dich? Ich freue mich auf den Austausch!
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